Als Menschen sind wir kognitive Wesen, und doch erleben wir unsere Welt zuallererst durch den Körper. Unsere Sinnesorgane teilen uns nicht nur ständig mit was sie wahrnehmen; wir haben oft auch ein direktes “Bauchgefühl”, wir fühlen wie unser Stand gerade ist oder wir spüren ob uns gerade etwas zu nahe kommt. Neben all seinen anderen Aufgaben, dient unser Körper also immer auch als Brücke: als Brücke zum Erleben, zum nächsten Impuls, zum Ausdruck und zum Erlernen von neuen Fähigkeiten.
Gerade wenn sich unsere Gedanken im Kreis bewegen oder wir schon alles durchdacht und so das Gefühl haben irgendwo festzustecken, kann der Körper uns neue Wege aufzeigen und Tore öffnen. Die Arbeit mit dem Körper ist häufig auch viel unmittelbarer, als wenn wir in der Psychotherapie ausschließlich auf der rein verbalen und kognitiven Ebene bleiben.
Im Verlaufe des Prozesses können wir lernen genauer hin zu spüren, uns verbundener mit unserem Körper zu fühlen, sicherer zu werden und nach und nach unserem Körper wieder mehr zu vertrauen, aus seiner Weisheit und Kraft zu schöpfen und somit vollständiger wir selbst zu werden.
Die Körperpsychotherapie hat eine lebendige, sehr reichhaltige Tradition und gibt uns vielfältige Möglichkeiten direkt mit Atmung, Erdung, Zentrierung, Stabilisierung, Körperhaltung und Interaktion zu arbeiten. So entsteht durch z.B. Wahrnehmungsübungen, Ausdrucks- und Bewegungsarbeit, Inszenierungen und kreative Entstehungsprozesse aus dem Erleben und dem Körpergedächtnis ein Feld für direkte, spürbare, ganzheitliche und lebendige Erfahrungen im Umgang mit sich selbst und anderen.